M. Scherger, 2024

Unsere Geschichte 2

Eigener Stall - der zweite Versuch

Im Jahr 2003 bekamen wir bei uns im Ort eine Hütte mit Wiese angeboten. Hier war erst mal sehr viel Arbeit notwendig. Überall lag Schafmist und Müll. Stacheldrahtzäune waren schon teilweise richtig in den Boden rein gewachsen. Das waren 3 Wochen Räumarbeiten und 5 ganz große Anhänger voll Müll! Für die Einzäunung holten wir uns Stangen, die geschält und halbiert werden mussten. Zusätzlich zu den Stangen zogen wir noch 2 Reihen Elektrozaun ein, da die Koppel direkt an der Straße lag. In der Hütte bauten wir noch eine Futterraufe für Heu und Stroh. Die Hütte bestand aus einem offenen Teil, der als Unterstand für die Pferde diente und einem geschlossenen Teil, in dem wir unseren Futtervorrat verstauten.
Als alles fertig war holten wir Bubi und Brynja nach Hause. Ich wartete unten am neuen Stall. Die Pferde wurden oben an der Straße ausgeladen und in den Stall herunter geführt. Das Bild werde ich nie vergessen: Bubi kam mit den andern daher geschlendert und als er mich sah, wieherte er, beschleunigte seinen Schritt und sein ganzer Ausdruck signalisierte mir: Jetzt bin ich zu Hause. Die beiden Pferde freuten sich riesig. Sie fühlten sich sehr wohl. In den drei Jahren, in denen wir den Stall hatten wurde ständig etwas verändert und verbessert. Auch kamen dann noch 2 Pferde dazu. Am liebsten schliefen die Pferde ganz unten in der Wiese neben der Straße. Immer wieder gab es irgendwelche Idioten, die meinten, sie müssten sich einen Spaß daraus machen zu hupen ( vor allem LKWs mit einer sehr lauten Hupe). Zur Verärgerung der Huper interessierte das meine Pferde überhaupt nicht. Sie hoben nur etwas den Kopf: was willst du eigentlich? Ich glaube, wenn die Pferde die Zunge herausstrecken könnten, hätten sie das in dieser Situation getan.

Jule und Rocky

Herbst 2003: Niki und mein Mann kauften dann noch die Ponystute Jule und ihr Fohlen Rocky. Das war leider ein Fehlkauf, da die Stute nur was mit ganz kleinen Kindern anfangen konnte. Mit größeren wollte sie nicht viel zu tun haben. Sie fand ihre Beschäftigung dann damit, dass sie die Kinder des Ferienhofs im Ort begeisterte. Führen am Zügel oder die Kleinen durch das Viereck tragen oder mit den Kindern spazieren gehen, das war ihr Ding. Der Händler, von dem wir den Bubi hatten bot dann einen Isländer an. Wir schauten uns den grauen Kerl an und er gefiel uns sehr. Deshalb tauschten wir die Stute gegen den Isländer aus.

Askur - der 3. Isländer

Au weh, war der Bubi sauer! Das hübsche Mädel war weg und stattdessen kam so ein blöder Kerl daher. Der Kerl hieß Askur und war ganz schön frech. Bubi ließ ihn gewaltig spüren, wer der Herr im Haus ist. Er musste ja seine Brynja "verteidigen". Er ging auf Askur los und jagte ihn mit aufgerissenem Maul (um ihn zu beißen) über die ganze Koppel. Auch nach 2 Tagen hat sich daran nichts geändert. So bauten wir eine Abgrenzung ein und Askur hatte erst mal eine Box. Bubi und Askur haben die Abgrenzung immer wieder kaputt gemacht und weiter gestritten. Dann macht man Dinge, die anderen sehr unwahrscheinlich vorkommen, aber trotzdem so geschehen sind.

Rocky - Jules Fohlen

Bei Pferden ist natürlich immer was los. Rocky kam ins Flegelalter und wurde rotzefrech. Aber mit Hilfe von Bubi hat auch Rocky gelernt sich zu benehmen. Rocky war bei uns bis 2014. Da mussten wir uns trennen, weil wir dann keinen eigenen Stall mehr hatten. Er war nun 11 Jahre alt und hatte eigentlich nie eine richtige Ausbildung. Gelernt hat er von den Großen und unserem Umgang mit allen Pferden. Als mein Enkel ca 2 Jahre alt war, haben wir ihn einfach drauf gesetzt und den Rocky geführt. Endlich durfte er „auch mal was tun“. Aus dem frechen Fohlen ist ein tolles Pony geworden, das alles mitmacht.
Ich habe mich vor den Bubi hingestellt und ihm eine Standpauke gehalten, dass es so nicht weiter gehen kann. Er soll endlich aufhören sich so aufzuführen und zu streiten, sonst raucht´s mal ganz gewaltig. Er darf dem Askur zeigen, wie er sich zu benehmen hat, was er darf und was nicht. Aber nicht mehr streiten. Ihr glaubt es nicht! Bubi hat das tatsächlich gemacht! Ab da ist Ruhe im Stall eingekehrt und die Beiden waren gute Kumpels bis der Stall aufgelöst wurde.
Monika Scherger 2024

Unsere Geschichte 2

Eigener Stall - der zweite Versuch

Im Jahr 2003 bekamen wir bei uns im Ort eine Hütte mit Wiese angeboten. Hier war erst mal sehr viel Arbeit notwendig. Überall lag Schafmist und Müll. Stacheldrahtzäune waren schon teilweise richtig in den Boden rein gewachsen. Das waren 3 Wochen Räumarbeiten und 5 ganz große Anhänger voll Müll! Für die Einzäunung holten wir uns Stangen, die geschält und halbiert werden mussten. Zusätzlich zu den Stangen zogen wir noch 2 Reihen Elektrozaun ein, da die Koppel direkt an der Straße lag. In der Hütte bauten wir noch eine Futterraufe für Heu und Stroh. Die Hütte bestand aus einem offenen Teil, der als Unterstand für die Pferde diente und einem geschlossenen Teil, in dem wir unseren Futtervorrat verstauten.
Als alles fertig war holten wir Bubi und Brynja nach Hause. Ich wartete unten am neuen Stall. Die Pferde wurden oben an der Straße ausgeladen und in den Stall herunter geführt. Das Bild werde ich nie vergessen: Bubi kam mit den andern daher geschlendert und als er mich sah, wieherte er, beschleunigte seinen Schritt und sein ganzer Ausdruck signalisierte mir: Jetzt bin ich zu Hause. Die beiden Pferde freuten sich riesig. Sie fühlten sich sehr wohl. In den drei Jahren, in denen wir den Stall hatten wurde ständig etwas verändert und verbessert. Auch kamen dann noch 2 Pferde dazu. Am liebsten schliefen die Pferde ganz unten in der Wiese neben der Straße. Immer wieder gab es irgendwelche Idioten, die meinten, sie müssten sich einen Spaß daraus machen zu hupen ( vor allem LKWs mit einer sehr lauten Hupe). Zur Verärgerung der Huper interessierte das meine Pferde überhaupt nicht. Sie hoben nur etwas den Kopf: was willst du eigentlich? Ich glaube, wenn die Pferde die Zunge herausstrecken könnten, hätten sie das in dieser Situation getan.

Jule und Rocky

Herbst 2003: Niki und mein Mann kauften dann noch die Ponystute Jule und ihr Fohlen Rocky. Das war leider ein Fehlkauf, da die Stute nur was mit ganz kleinen Kindern anfangen konnte. Mit größeren wollte sie nicht viel zu tun haben. Sie fand ihre Beschäftigung dann damit, dass sie die Kinder des Ferienhofs im Ort begeisterte. Führen am Zügel oder die Kleinen durch das Viereck tragen oder mit den Kindern spazieren gehen, das war ihr Ding. Der Händler, von dem wir den Bubi hatten bot dann einen Isländer an. Wir schauten uns den grauen Kerl an und er gefiel uns sehr. Deshalb tauschten wir die Stute gegen den Isländer aus.

Askur - der dritte Isländer

Au weh, war der Bubi sauer! Das hübsche Mädel war weg und stattdessen kam so ein blöder Kerl daher. Der Kerl hieß Askur und war ganz schön frech. Bubi ließ ihn gewaltig spüren, wer der Herr im Haus ist. Er musste ja seine Brynja "verteidigen". Er ging auf Askur los und jagte ihn mit aufgerissenem Maul (um ihn zu beißen) über die ganze Koppel. Auch nach 2 Tagen hat sich daran nichts geändert. So bauten wir eine Abgrenzung ein und Askur hatte erst mal eine Box. Bubi und Askur haben die Abgrenzung immer wieder kaputt gemacht und weiter gestritten. Dann macht man Dinge, die anderen sehr unwahrscheinlich vorkommen, aber trotzdem so geschehen sind.
Ich habe mich vor den Bubi hingestellt und ihm eine Standpauke gehalten, dass es so nicht weiter gehen kann. Er soll endlich aufhören sich so aufzuführen und zu streiten, sonst raucht´s mal ganz gewaltig. Er darf dem Askur zeigen, wie er sich zu benehmen hat, was er darf und was nicht. Aber nicht mehr streiten. Ihr glaubt es nicht! Bubi hat das tatsächlich gemacht! Ab da ist Ruhe im Stall eingekehrt.

Rocky - Jules Fohlen

Bei Pferden ist natürlich immer was los. Rocky kam ins Flegelalter und wurde rotzefrech. Aber mit Hilfe von Bubi hat auch Rocky gelernt sich zu benehmen. Rocky war bei uns bis 2014. Da mussten wir uns trennen, weil wir dann keinen eigenen Stall mehr hatten. Er war nun 11 Jahre alt und hatte eigentlich nie eine richtige Ausbildung. Gelernt hat er von den Großen und unserem Umgang mit allen Pferden. Als mein Enkel ca 2 Jahre alt war, haben wir ihn einfach drauf gesetzt und den Rocky geführt. Endlich durfte er „auch mal was tun“. Aus dem frechen Fohlen ist ein tolles Pony geworden, das alles mitmacht.