M. Scherger, 2023
Der Hofaufbau
Eigener Stall - der dritte Start
Im Jahr 2006 konnten wir eine Wiese pachten mit 1,6 ha und wir durften einen Offenstall drauf bauen. Also planten wir, wie wir das
alles am sinnvollsten machen sollen. Der Zimmermann war total begeistert von meinen Bauplänen. Er hat nur noch ein paar
zusätzliche Versteifungen gemacht, so dass der Stall, der komplett frei stand, auch sturmsicher war. Der Stall bestand aus dem
Offenstall mit Futterraufe, einem Abteil mit Sitzecke für den Unterricht und Schränken usw. für die Pferdesachen. Der andere Teil des
Stalles diente als Heulager. Im Außenbereich legten wir ein sehr großes Paddock an mit trockenen und nassen Bereichen. So konnten
die Pferde selber entscheiden, wo sie sich lieber aufhalten wollten. Die große Koppel wurde unterteilt und so aufgeteilt, dass man die
Tore so öffnen konnte, dass es genügte das Tor am Paddock zu öffnen und die Pferde konnten auf das entsprechende Abteil der
Koppel preschen. Dieser Weg blieb dann den ganzen Tag offen. So konnten sie dann wiederum selbst entscheiden, ob sie lieber oben
im Stall oder unten auf der Wiese sein wollten und sie hatten so auch immer Zugang zum Wasser und zum Rauhfutter.
Da das Leben kein Ponyhof ist, gehen Träume leider nicht immer in Erfüllung.
Aber es war eine sehr schöne und lehrreiche Zeit für uns mit viel Arbeit, die uns sehr
viel Spaß und Freude bereitet hat.
Die ersten Fohlen halten Einzug
Nach kurzer Zeit bekamen wir das Angebot, 3 Stutfohlen aufzuziehen und dafür würde dann eines unser Eigentum werden.
Zusätzlich bekamen wir noch ein günstiges Kaufangebot für eine ältere Stute und einen Dreijährigen Wallach.
So kam Eins zum Anderen und der Aufbau des Hofes ging weiter. Hinzu kam dann noch das Angebot für den Reitunterricht, das
gerne angenommen wurde. Der Unterricht bei uns war nicht nur draufsitzen und losreiten. Der Unterricht begann mit der Theorie,
die weiterhin begleitend zum praktischen Unterricht stattfand. Unsere Schüler lernten deshalb auch vieles, das zur Haltung und
Pflege der Pferde gehört. Oft wurden auch Mitschnitte per Video gemacht, die dann mit dem Schüler besprochen wurden.
Im Januar 2008 kommen die neuen Pferde Skelmir vom Bibertal und Flugsvinn vom Hausruckhof zu uns. Im April 2008 folgen dann
die 3 Jährlingsstuten. Ronja (Hrafnhildur von der Haselrode, Rappe) und Lukka vom Bibertal (Fuchs), sie stehen bei uns, bis sie
verkauft sind. Stjörnunott von der Roseninsel genannt Notti wurde unser eigenes Fohlen. Die eingestellten Fohlen Ronja und Lukka
waren bald verkauft. Im Januar 2011 hat sich Niki zwei neue Pferde gekauft. Kári vom Kirnachtal und Ingun vom Habichtswald. Der
Kári wird von der Herde auch nach 4 Monaten immer noch nicht akzeptiert. Inge ist voll in der Herde drin und ist ein ganz tolles
Pferd.
Flugsvinn vom Hausruckhof
Aber nun zurück zu den Pferden. Die neue Stute war die Älteste und
bekam deshalb den Spitznamen Ömchen (Oma). Sie war ein
wundervolles Lehrpferd für kleinere Kinder. Jedes unserer Pferde
hatte seine Präferenzen. Bubi und Brynja machten alles mit. Askur
war sehr gut als Longierpferd, da er jeden Fehler sofort zeigte. Bubi
hätte „seine Arbeit“ gemacht, obwohl der Reitschüler Fehler
gemacht hat. So lernt der Schüler aber nichts.
Skelmir vom Bibertal
Das zweite neue Pferd war der damals 3-Jährige Skelmir vom
Bibertal. Als wir den gesehen haben, wussten wir sofort, der passt
zu uns. Wir haben ihn günstig bekommen. Ich glaube, der Besitzer
hatte sogar ein wenig Angst vor ihm. Hinterher haben wir dann
erfahren, dass er in diesen jungen Jahren schon auf mehreren Höfen
gewohnt hat. Er wurde also nur herum gereicht.
Und hier kommt wieder unser Bubi ins Spiel. Schon wieder ein
neuer Kerl! Der hat ihm sehr deutlich gezeigt, wer hier Chef ist.
Skelmir hat mehrere Wochen gebraucht, bis er in der Herde
aufgenommen wurde.
Uns bereitete er allerdings auch Kopfzerbrechen. Er kannte ja kein Benehmen! Woher auch. Anscheinend wollte ihm das bisher
niemand beibringen. Wir haben schon gedacht, wir hätten mit dem Kauf von Skelmir einen Fehler gemacht. Aber die viele Arbeit mir
ihm hat sich mehr als gelohnt!
Als er endlich begriffen hatte, dass er bleiben darf, daß er ZUHAUSE ist, änderte sich sein Verhalten schlagartig. Mit Bubi hatte ich
natürlich wieder die gleiche Diskussion wie damals, als Askur kam.
Mit Hilfe von unserem Bubi wurde aus dem Skelmir ein super tolles Verlasspferd, das sogar Turniertauglich war. Die Ausbildung von
Skelmir war überhaupt kein Problem. Er lernte alles vom Zuschauen und er hatte sehr großes Vertrauen zu uns. Wenn die anderen
Pferde nichts dagegen haben, muss es wohl in Ordnung sein und so hat er alles gemacht, was ihm gezeigt oder von ihm verlangt wurde.
Inge und Kári
Später im Jahr 2008 kamen dann noch Ingun vom Habichtswald und Kári vom Kirnachtal dazu. Schon wieder ein Kerl! Nun musste Bubi
wieder mal einem Kerl zeigen, wer der Herr im Haus ist zumal ja im gleichen Zeitraum eine hübsche Stute Einzug hielt. Nun hatten wir
eine Herde von 9 Pferden.
Aufgabe des Hofes und Ende des eigenen Stalles
Leider wurde im Jahr 2014 der Pachtvertrag nicht verlängert und es kamen noch eine Reihe private und gesundheitliche Änderungen
dazu so daß wir den Hof aufgeben mussten. Die Pferde fanden alle einen guten Platz. Inge, Notti und Skelmir nahm Niki mit nach
Krumbach. Bubi und Askur kamen zu einer Bekannten. Die anderen Pferde wurden auf verschiedene Pferdehöfe verkauft. Der Stall
wurde abgebaut und die Fläche wieder in den Ursprungszustand zurück gesetzt.
Der Bubi ist dann ca 2 Jahre verschwunden gewesen und niemand konnte oder wollte uns sagen, wo er gelandet war. Askur hat bei
einem Kind einen sehr guten Platz gefunden. Notti hat später auch einen sehr schönen Platz gefunden. Inge und Skelmir gingen mit
auf den Islandpferdehof Lutzenberg, wo Skelmir „seinen“ Menschen gefunden hat. Inge ist immer noch bei Niki.
Nina hat ewig nach Bubi gesucht und ihn schließlich bei Ravensburg gefunden und zurück gekauft. (Siehe Seite „Heimkehr Bubi“). Der
Bubi hat sich riesig gefreut und war wieder selig bis er 2022 über die Regenbrücke ging.